© NANAnet Misburg-Anderten
Denkmäler in Anderten
Denkmal am Schützenplatz –1913 zur Erinnerung an die Befreiungskriege 1813 errichtet
Denkmal am Bache – 1934 für die Gefallenen
des Ersten Weltkriegs errichtet, nach 1945
Gedenkstätte für die Opfer beider Weltkriege
Ehrengräber – Stadtfriedhof Anderten
Auf dem Friedhof an der Ostfeldstraße befindet sich westlich des Hauptweges ein schlichtes Gräberfeld
für zahlreiche Opfer des Bombenkrieges.
Gräber Ziviltoter des Bombenangriffs vom 26.11.1944
Denkmäler und Mahnmale in Misburg
Erinnerungsstätten für die Gefallenen der Weltkriege
An der Außenwand der 1921 errichteten sechseckigen Kapelle des neuen Waldfriedhofs erinnerte ein
Kriegerdenkmal an die vielen Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
1963 wurde die alte Kapelle abgerissen und durch einen geräumigeren, in Sichtbeton gehaltenen Neubau
ersetzt.
An die Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnert seitdem ein neben der neuen Kapelle in Form einer
schlichten Betonwand gestaltetes Denkmal. Die alten Namenstafeln fanden einen würdigen Platz neben
dem Kapelleneingang.
An die Kriegsopfer des Zweiten Weltkrieges erinnert ein stählernes Denkmal nördlich des
Kapellenausgangs.
Denkmal für die Gefallenen
Namenstafeln mit den Gefallenen des Ersten Weltkrieges
Der Tod hielt reiche Ernte
Mahnmal am Standort der alten Kapelle
Ehrengräber - Waldfriedhof Misburg
Am Ende des Hauptweges befindet sich in östlicher Richtung ein Gräberfeld für zahlreiche Opfer des
Bombenkrieges. Die Grabkreuze wurden 2008 restauriert.
Ehrengräber
Ehrengräber -Teilansicht
Unbekannt - aber nicht namenlos
Ehrenanlage
für im Zweiten Weltkrieg umgekommene Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter
Lediglich einige ältere Misburger können sich daran erinnern, dass sich auf dem Waldfriedhof Misburg ein
Gräberfeld für im Zweiten Weltkrieg umgekommene osteuropäische Zwangarbeiterinnen und
Zwangsarbeiter befindet. Nur aufmerksamen Besuchern fiel bisher auf, dass der nördlich der Kapelle
gelegene, mit Rasen bedeckte Streifen bei Neu- oder Wiederbelegungen immer ausgespart wurde.
Erst seit dem 13. November 2009 erinnert eine schlichte, aus Buntsandstein gestaltete Ehrenanlage an
die bis 1945 dort anonym bestatteten Kriegsopfer, obwohl das Gräberfeld immer schon zu den
anerkannten Kriegsgräberstätten gezählt wurde.
Nicht alle dort bestatteten Toten sind namentlich bekannt. Mit der Ehrenanlage soll deshalb auch
besonders an die namenlosen Opfer unter den Zwangarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in Misburg
erinnert werden.
Das wohl älteste Denkmal in unserem Stadtbezirk steht am Rande des Schützenplatzes in Anderten
direkt neben dem Feuerwehrgerätehaus. Es wurde 1913 - 100 Jahre nach der Völkerschlacht bei
Leipzig - errichtet und soll an den Sieg über die napoleonischen Truppen erinnern. Das aus Findlingen
errichtete Bauwerk ähnelt einem Hünengrab und ist Ausdruck der „vaterländischen Gesinnung“ zur Zeit
des Zweiten Deutschen Reiches unter der Herrschaft Kaiser Wilhelms II.
Kurze Zeit später begann der Erste Weltkrieg (1914 – 1918) in dessen Verlauf über 17 Millionen
Menschen, darunter mehr als 3 Millionen Deutsche starben.
Bei Historikern gilt der Erste Weltkrieg als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, deren Folgen bis
heute spürbar sind.
Tiefe Trauer herrschte über die „für das Vaterland auf dem Felde der Ehre Gefallenen“. In den Städten
und Gemeinden füllten die Namen der „im Felde Gebliebenen“ ungezählte Kolumnen auf den
Gedenktafeln und Denkmälern. Familien, die keinen Kriegstoten zu beklagen hatten, bildeten die
Ausnahme.
Auch in unserem Stadtbezirk hielt der Tod in den Jahren 1914 bis 1918 reiche Ernte.
Nur gut zwei Jahrzehnte später begann – ausgelöst von Nazi-Deutschland - der zweite auf globaler
Ebene geführte Krieg des 20. Jahrhunderts. Der Zweite Weltkrieg (1939 – 1945) kostete nach
Schätzungen der Historiker mehr als 55 Millionen Menschenleben, darunter viele Ziviltote und Opfer
der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Er stellt damit den bislang größten und verlustreichsten
Konflikt in der Menschheitsgeschichte dar.
Die Bewohner unseres Stadtbezirks hatten während des Krieges nicht nur den Tod weiterer zahlreicher
Gefallener zu beklagen; vielmehr erlebten sie den 1940 einsetzenden grausamen Bombenkrieg in
seiner ganzen Härte, verloren bei weit über 40 Angriffen zahlreiche Angehörige und vielfach das
gesamte Hab und Gut. Darüber hinaus starben zahlreiche Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-
Insassen.
Nur 32 Jahre nach der Einweihung des Denkmals zur Erinnerung an die Befreiungskriege gegen die
napoleonischen Truppen wurde die Heldenverehrung von tiefer Trauer und Bestürzung über die
unfassbaren Geschehnisse und Verluste verdrängt. Die Denkmäler und Mahnmale in unserem
Stadtbezirk wollen uns deshalb immer daran erinnern, Frieden zu halten, Versöhnung zu üben und
nachhaltig Frieden zu stiften
Denkmäler und Gedenkstätten in unserem Stadtbezirk
Bilder: NANAnet-Archiv, Kuno, Gisbert Selke
Texte und Gestaltung: Gisbert Selke
Ehrenanlage nördlich der Kapelle - Ansicht
Mittlere Gedenkplatte
Namentlich bekannte Opfer
Gedenktafel für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
Zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde 1979 neben dem
Kapelleneingang eine Gedenktafel aus Bronze angebracht.
Stein des Anstoßes – Mahnmal des Künstlers Eugène Dodeigne für die KZ-Opfer
Die Gedenkstätte wurde 1989 am Rande des Geländes errichtet, auf dem sich in den Jahren 1944 – 1945
ein Außenlager des KZs Neuengamme für 1000 Insassen befand. Eine große Zahl an Häftlingen starb vor
Erschöpfung und an den erlittenen Torturen.
Mahnmal am Rande des ehemaligen KZ-Außenlagers an der Hannoverschen Straße