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Die Alte Burg
Die Mudzborgh - Schutz- und Trutzburg
an der Grenze zwischen den Bistümern
Hildesheim und Minden
Fertigstellung 1013
Wo heute die katholische St. Annakirche steht, befand sich früher eine Burg. Sie stand auf einer
Bodenwelle an der engsten Stelle zwischen den Sumpfgebieten „Seckbruch" und „Breite Wiese",
die in urgeschichtlicher Zeit Seen waren.
Hier stießen die Diözesen Hildesheim - zu der das heutige Misburg gehörte - und Minden
zusammen. Daher war es notwendig, in dieser Gegend eine Grenzburg als Bollwerk zu
errichten, und zwar in Form einer sächsischen Schutz- und Fluchtburg. Sie hieß „Mudzborgh",
was soviel wie „Sumpfburg" heißt (Mudz = Mudde, Schlamm, Morast). Aus „Mudzborgh" wurde
im Laufe der Zeit „Middesborgh" und schließlich „Misburg".
Während die älteste Urkunde über Misburg erst aus dem Jahre 1365 stammt, (1965 feierte
Misburg sein 600jähriges Bestehen), weiß man heute, dass die Mudzborgh im Jahre 1013 durch
Bischof Bernward von Hildesheim eingeweiht worden ist. (siehe auch Wolfgang Illmer, “Chronik
Misburg - Ursprung bis Gegenwart”, Hannover 2012, S. 52 ff). Nach der Hildesheimer Stiftsfehde
wurde die Mudzborgh um 1525 aufgegeben und verfiel. Misburg entwickelte sich zu einem
Bauerndorf.
Innerhalb der Burgwälle gab es Gebäude und eine der Hl. Anna geweihte Kapelle. Beim Neubau
der St. Annakirche ab 1955 stieß man bei den Ausschachtungsarbeiten auf wuchtige
Grundmauerreste aus Sandsteinquadern. Auch waren bis 1947 auf der Flur „Alte Burg", heute
weitgehend das Gelände des Schulzentrums Misburg, noch Teile der Sandwälle vorhanden. Die
auf der Flur “Alte Burg” neu erschlossene Straße erhielt den Namen „Hinter der Alten Burg".
Quellen: Wolfgang Jakob, “Misburg und Anderten damals von A bis Z“, Hannover 1981
Wolfgang Illmer, “Chronik Misburg - Ursprung bis Gegenwart”, Hannover 2012
Urkunde des Herzogs Wilhelm von Lüneburg aus dem Jahre 1365, in der
Misburg zum ersten Male erwähnt wird.
Das Original befindet sich im Archiv der Stadt Hannover.
Quelle: Anton Scholand, "Misburgs Boden und Bevölkerung im Wandel der Zeiten", Hildesheim 1960,
Seite 49
Ausschnitt aus der Urkunde des Herzogs Wilhelm von Lüneburg aus
dem Jahre 1365
Quelle: Anton Scholand, "Misburgs Boden und Bevölkerung im Wandel der Zeiten", Hildesheim
1960, Seite 49
Bild: W. Illmer, “Chronik
Misburg - Ursprung bis
Gegenwart”, Hannover 2012,
S. 23