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Der Weg ist das Ziel

- Volkmar Stiboy auf dem Pilgerweg
von Misburg bis Santiago de Compostela -

- Teil 4: 22. - 28. Tag
von Bullay (Mosel) bis Kedange-sur-Canner

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Inhaltsverzeichnis

Tag 22 06.06.2022

Tag 23 07.06.2022

Tag 24 08.06.2022

Tag 25 09.06.2022

Tag 26 10.06.2022

Tag 27 11.06.2022

Tag 28 12.06.2022

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Tag 22 (06.06.2022): Bullay   Zwangspause

Aufgrund der nassen Wanderstiefel und fehlenden Ersatzstiefel, da diese ja extra ein Gewicht haben, muss ich eine Zwangspause einlegen. Dies gefährdet meinen Zeitplan und mein Budget, da so teure Campingplätze nicht berücksichtigt sind. Dies ist einer der teuersten Campingplätze bisher mit 22,00 Eur die Nacht für 2 m² Zeltfläche.

Ich holte meine bestellten Brötchen ab und buchte einen Tag nach, da nichts schlimmer ist, als in nassen Wanderschuhen zu gehen. Meine Campingnachbarn boten mir an, meine Powerbanken bei ihnen zu laden, was ich gern annahm und machten sich dann auf eine Radtour auf.

Ich machte mir mein Frühstück und kochte mir noch ein Ei. Was für ein Luxus. Ich ging in die „Bärenstube“ zum Mittagessen und als ich aß, machte der Himmel wieder die Schleusen auf.

Meine ganzen Sachen hatte ich vorsorglich ins Zelt geräumt. Aber auch den Wanderführer?  Den hatte ich zum Trocknen auf das Zelt gelegt. Jetzt wäre es eh zu spät. Nun kehrten auch meine Campingnachbarn völlig durchnässt zurück und ich nahm meine Elektronik wieder in Empfang. Mit Verwanden und Freunden zu telefonieren war auch mal wieder ganz schön.

Erwähnenswert ist noch, dass ich von dem angekündigten Unwetter über Pfingsten, weitestgehend verschont geblieben bin. So ging auch dieser Tag entspannt und relaxt zu Ende, in der Hoffnung, dass meine Wanderstiefel morgen trocken sind.

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Tag 23 (07.06.2022): Bullay - Traben-Trabach

Gut gelaunt stand ich um 06:30 Uhr auf, da es früher keinen Sinn machte. Durch die verspätete Brötchenlieferung verspätete sich natürlich auch mein Aufbruch. Mein Frühstück nahm ich auf der Terrasse der „Bärenstuben“ ein, da ich alles schon gepackt und in meinem Rucksack verstaut hatte.

Durch die Beschilderung lief es ziemlich gut, aber ich ließ mir auch für die schöne Landschaft Zeit. Dennoch steckte in diesem Wegstück der „Wurm“.  Durch das Unwetter und dem Trocknen merkte ich, dass meine Wanderstiefel „geschrumpft“ waren und jetzt anscheinend eine Größe kleiner waren, was auf Dauer weh zu tun begann. Ich war gerade den halben steilen Anstieg zur „Marienburg“ oben, da versperrten mir vom Unwetter umgestürzte Bäume den Weg und ich musste den schweren Rucksack abnehmen und mal über und mal unter die Bäume her.

Die angegebene Stempelstelle auf der Marienburg war nicht mehr vorhanden, da es jetzt eine Jugend- und Bildungsstätte und vorübergehend eine Flüchtlingsunterkunft für ukrainische Flüchtlinge war. Nur der schönen Aussicht wegen, die zweifellos wunderschön und beeindruckend war, hätte ich mir den steilen Aufstieg sparen können, da es noch eine einfachere Alternativroute gab.

Es lief alles gut bis auf die schmerzenden Zehen und den nie enden wollenden Aufstieg zum „Bummskopf“ und dem Aussichtspunkt über die gesamte Moselschleife mit angegebenen 14 km. Irgendwann merkte ich, dass ich im Kreis lief, da irgendein Spaßvogel die Wegbeschilderung so verdreht hat und ich immer wieder zur Hütte kam. Im Ort angekommen entschied ich mich für die kurze Variante und setzte mit der Fähre über die Mosel auf die andere Seite.

Nun begann wieder die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit, aber es war aufgrund der Preise aussichtslos. Kurzentschlossen ging ich zur katholischen Kirche und hoffte einen Mitarbeiter oder Pastor zu finden, um diesen um Quartier zu bitten, aber niemand war zu sehen. Die Preise in den Pensionen und Hotels war ich nicht gewillt zu bezahlen.

Ich betrat die Kirche und ein heftiger Schauer ging nieder. Diesen wartete ich in der Kirche ab. Mit Hilfe einer Anwohnerin gelang es mir dann in Erfahrung zu bringen, wie ich weiterkomme und wo ich übernachte.

Mit Bus und Bahn kam ich dann um 20:39 Uhr völlig erschöpft in Trier an und suchte hier nach einer Unterkunft. Ich kam im dortigen Kolpinghaus unter und checkte für 2 Nächte ein, da ich noch nie in Trier war, aber wusste, dass es eine sehr interessante Geschichte hatte. Zufrieden bezog ich mein Zimmer und es ging ein sehr aufregender Tag zu Ende.

Heute habe ich das erste Mal darüber nachgedacht, aufzugeben und nach Hause zu fahren. Meine Zehe schmerzten, die Unterkünfte wahnsinnig teuer und Campingplätze kaum vorhanden.

Blick von der Moselbrücke. Welchen dieser Berge muss ich hoch?




Blick auf die Mosel von der Marienburg

Denkmal „Katze auf dem Fass“



Zu dieser Skulptur gibt es eine Geschichte. Ich kann aber nur noch die Kurzfassung wiedergeben. 3 Winzer hatten einen neuen Wein kreiert und suchten jetzt nach einem passenden Namen und es kamen viele Vorschläge, die aber immer wieder von dem einem oder anderem Winzer für unpassend gehalten wurden und so saßen sie bis zum Abend und jeder wollte etwas von seinem Weingut in dem Weinnamen haben. Als sie sich nicht einig werden konnten und aufbrechen wollten, lief eine schwarze Katze über die Straße und da sagte einer, „dann nennen wir ihn `Schwarze Katze` und jeder war zufrieden und der Wein bekam den Namen „Schwarze Katze“.

Im Gedenken an diese Begebenheit wurde dann dieser Granit mit der schwarzen Katze gefertigt und steht noch heute dort.

 





Ankunft in Trier

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Tag 24 (08.06.2022): Trier     Ruhetag

Da ich am Vortag mit Bus und Bahn gefahren bin, konnte ich so einen Ruhetag einschieben. Der Morgen begann wieder außergewöhnlich mit einem hervorragendem Frühstücksbuffet. Für mein Frühstück nahm ich mir richtig Zeit und genoss den Luxus. Ich beschloss während des Essens mir die Sehenswürdigkeiten an zu schauen, wie den Dom, die „Porta Nigra“, die römische Geschichte Triers und auch die historische Altstadt zu besichtigen. Weiter plante ich Karten zu schreiben und Wäsche zu waschen, da es einen Waschraum mit Maschine und Trockner gab. Ich beendete mein Frühstück und brach in die Stadt auf. Ich sah, dass im Dom die 09:00-Uhr-Messe gehalten wurde und war rechtzeitig da, um an dieser teilzunehmen.

Der Dom war beeindruckend und auch die über 2000 Jahre alte Porta Nigra faszinierte mich. Es gab so viel zu sehen auch die Konstantin Basilika zu Ehren Kaiser Konstantins, war beeindruckend.

Ich stellte fest, dass es unmöglich schien alles an einem Tag zu sehen und dass auch noch ohne Führung. Da bleibt sehr viel geschichtliches unerzählt. Ich fiel total auf, barfüssig in meinen Badelatschen. Aber es war auch eine Erholung für meine Füße, denn meine Hoffnung, dass meine Schuhe sich wieder weiteten, erfüllte sich nicht und die ersten Zehnägel begannen sich blau-violett zu färben, was nichts Gutes erahnen ließ.

Nach meinen ausgiebigen Stadtrundgang begab ich mich wieder in meine Unterkunft und aktualisierte mein Tagebuch und meinen Blog. Zufrieden ließ ich den Tag ausklingen.

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Tag 25 (09.06.2022): Trier - Tawern

Aufgestanden bin ich um 06:00 Uhr und begann den Tag mit einer ausgiebigen Morgentoilette. Danach packte ich zusammen und auch den Rucksack. Voller Vorfreude auf das Frühstück ging ich mit meinem Gepäck in den „Bankettraum“ um zu frühstücken. Heute war es etwas unruhiger wie gestern, denn außer den Gesellen und Azubis, war heute noch eine Gruppe ausländischer Jugendlicher mit Ihren Betreuern zum Frühstücken da. Ich nahm mir Zeit und nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg.

Zu allererst suchte ich einen Discounter auf, um meine Vorräte aufzufüllen und dann begab ich mich zur Porta Nigra und startete meine heutige Tagesetappe, die mich nach Tawern führen wird. Mein erster teil des Weges führte mich durch die ganze Stadt und am Ende der Stadt kam ich zum Matthiaskloster. Vorbei am Apostelgrab des hl. Matthias ging ich zur Kirche und ging auch hinein.

Als ich so in Stille versunken meinen Gedanken nachhing, begann ein Pater mit dem Orgelspiel, was ich mir einige Zeit anhörte, da es ein wunderschöner Klang war. Ich fand das Schild „Pilgerbüro“ und klopfte, wollte eintreten, doch die Tür war verschlossen. Gerade als ich gehen wollte, kam ein Padre mit dem Auto und winkte mir zu, dass ich zurückkommen solle, was ich dann auch tat. Er hatte Dienst im Pilgerbüro und so bekam ich doch noch meinen Stempel und wir unterhielten uns noch etwas bevor ich mich wieder auf den Weg machte.

Zwischen Estringer Hof und Karthaus machte der Himmel die Schleusen wieder auf und ich wartete mit anderen Radfahrern und Wanderern unter der B51 den Regen ab.

Bis nach Konz wanderte ich die Mosel entlang und kam dann an die Saarbrücke. Hier mündete die Saar in die Mosel und es überkam mich ein Moment der Ergriffenheit. Der zweite Fluss, der in einen Größeren mündet und einfach endet. Erst die Lahn in den Rhein und nun die Saar in die Mosel.

Mit erreichen der Saarmündung verließ ich nun auch die Mosel, die mich auch wieder viele Kilometer begleitet hat. Sie floss weiter Richtung luxemburgische Grenze und ich bog Richtung Süden zur französischen Grenze ab.

So ging ich viele Kilometer, bis ich kurz vor Tawern einen Obstbauern bei der Kirschernte sah. Diesen fragte ich, ob er mir ein Kilo Kirschen verkaufen könne, denn ich hatte großen Durst. Nach dem Regen begann es richtig warm zu werden. Wir kamen ins Gespräch und er bot mir an bei ihm kostenfrei zu übernachten, was ich gern annahm. Ich war müde, meine Füße taten von den zu engen Schuhen weh und ich hatte auch keine Kraft mehr. Ich richtete mich notdürftig ein und ging duschen. So ließ ich den Abend ausklingen und ging schlafen.

   St. Matthias Kloster

Hier mündet die Saar in die Mosel

 

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Tag 26 (10.06.2022): Tawern - Perl

Durch Vogelgezwitscher wurde ich um 05:30 Uhr wach und stand auch gleich auf. Prozedere wie jeden Morgen. Heute gab es kein Frühstück, da ich erst einen Bäcker benötigte.

Ich schrieb Herr Becker einen „Dankeschönzettel“ und legte einen kleinen Obolus bei und machte mich gegen 06:45 Uhr auf den Weg. Den benötigten Bäcker fand ich 600 m weiter. Hier versorgte ich mich mit frischen Brötchen.

Der Muschel folgend führte mich diese einen steilen Anstieg hoch zu einer römischen Tempelanlage auf dem Metzenberg. Dort angekommen gab es erst einmal praktischen Unterricht zur römischen Geschichte. Auch hier nahm ich mir etwas mehr Zeit.

Ein Plakat wies darauf hin, dass es am 11. - 12.06.2022 ein Römerfest mit historischer Ausrüstung und Gewändern gab. Dafür war ich zu früh und wollte auch nicht noch einen Tag bleiben.

Ein konkretes Tagesziel hatte ich noch nicht festgelegt. Von Tawern nach Mannebach waren es 5 km und von Mannebach nach Perl noch mal 28 km. Kurz überschlug ich im Kopf, dass ich gegen 18:00 Uhr in Perl sein konnte. Noch immer setzte ich mir das nicht als Tagesziel. Mir fielen viele kleine Anekdoten unseres ersten Pilgerweges mit Andrea ein und so kam es, dass ich zwei Abzweige übersah und zu weit ging, was ich jedoch schnell merkte. An einem Waldrand nahe Onsdorf und kurz vor Kümmern legte ich in einer Wetterschutzhütte eine Frühstückspause ein. Während des Frühstücks nahm ich zur  Orientierung  meine Wegekarte und überprüfte die Strecke. Ich war erst 1,5 - 2 Stunden gelaufen und hatte ca. 10 - 11 km hinter mir, aber setzte mir Perl immer noch nicht als Tagesziel, da es noch nicht ausreichend für mich war, über Perl als Tagesziel nach zu denken.

Mein Weg führte durch viele kleine Orte und an viele kleine Kapellen und Kirchen vorbei, wovon die meisten aber geschlossen waren.

Gegen ca. 14:00 Uhr erreichte ich Merzkirchen und hatte etwas mehr als die Hälfte der Strecke Tawern nach Perl geschafft. Ab diesem Zeitpunkt erschien es mir realistisch, Perl als Tagesziel einzuplanen.

Straßenschilder bezifferten die Entfernung nach Perl mit 10 km und ich schlug noch einmal 5 km drauf, da ich sehr viele Kurven lief. Seit dem Ehringer Berg konnte ich halb links schon 3 Kühltürme sehen und rechts Silhouetten von Hochhäusern. Jetzt hatte ich wieder eine Bundeslandgrenze überschritten, ohne es zu wissen: Rheinland-Pfalz zum Saarland.

Durch Nachlesen in meinem Pilgerführer erfuhr ich, dass die Kühltürme zum französichen  AKW Cattenom gehörten, dann mussten die Hochhäuser Luxemburg sein.

In Borg angekommen überprüfte ich noch einmal die Entfernung mit meinem GPS zu Perl und stellte fest, dass ich nur noch 5,8 km hatte, was mir noch einmal mehr Motivation gab. Es war nun 16:20 Uhr und ich nahm die letzten Kilometer unter die Sohlen.

Der Tag hatte aber auch seine Spuren bei mir hinterlassen. Ich ging erst einmal in den vor mir liegenden Supermarkt und füllte meinen Wasservorrat auf. Meine Füße taten aufgrund der zu kleinen Wanderschuhe weh und doch war ich stolz diese 35 km von Tawern nach Perl geschafft zu haben.

Ich bekam eine wunderschöne Unterkunft in Perl und buchte 2 Nächte für 60,00 Eur. Eine komplette Ferienwohnung.

Übermorgen werde ich über die deutsch-französische Grenze gehen und werde Deutschland verlassen. Stolz aber auch nachdenklich bezog ich mein Domizil und richtete mich ein.

Hannover bis zur Grenze habe ich in 26 Tagen absolviert und den ersten Teilabschnitt hinter mir gelassen. Was wird mich in Frankreich erwarten? Was für Unannehmlichkeiten werden mich erwarten? Wie wird es mit der Sprache? Diese Fragen beschäftigten mich rückwirkend.

Tag 26 Perl letzter Grenzort auf deutschem Boden

1,5 km bis Frankreich, 1 km bis Luxemburg
Die Mosel als Grenzfluss zwischen 3 Staaten



I
n 26 Tagen quer durch Deutschland von Hannover bis nach Perl und nun kann ich es kaum fassen, dass ich über die Grenze nach Frankreich gehe. Vorher aber noch einen Besuch zum geschichtsträchtigsten Ort der neueren Geschichte, hier wo das „grenzenlose“ Europa seinen Anfang nahm.

Schengen: Ein kleiner Grenzort auf luxemburgischer Seite, der Geschichte schrieb 

 

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Tag 27 (11.06.2022): Perl     Ruhetag mit Besuch Europahaus Schengen Luxemburg

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Tag 28 (12.06.2022): Perl - Kedange-sur-Canner

Aufgestanden bin ich um 05:30 Uhr. Heute bin ich nicht nur mit dem gleichen Procedere wie die letzten 27 Tage in meinen Tag gestartet. Ich freute mich auf diesen Tag, er begann mit einer Dusche, wir hatten Sonnenschein und die Vögel sangen um die Wette. Heute konnte ich mir noch einen frischen Kaffee kochen und diesen an einem Tisch gemütlich in aller Ruhe genießen.

Bevor ich die Ferienwohnung verließ; schrieb ich noch etwas nettes in das Gästebuch von Frau Görg und begab mich nach unten, wo sie mich schon erwartete. Wir tauschten noch ein paar nette Worte und ich machte mich auf den Weg ins Ungewisse.

Meine Faszination darüber, dass ich auf der anderen Seite der Mosel auf die luxemburgischen Weinberge sah und in ca. 800 m die deutsch-französische Grenze überschreite, waren unbeschreiblich.

In meinen Gefühlen spielte aber auch etwas Stolz mit, da allen Widrigkeiten der Witterung und meines nicht unerheblichen Gepäcks, es doch bis hier geschafft zu haben und gleich in Frankreich zu sein.

Ich hatte noch nicht zu Ende gedacht, stand ich auch schon vor einem Minitur-Eiffelturm am Pilgerweg. „Wo auf diesem Weg habe ich Deutschland verlassen?“ Es war einfach nicht ersichtlich.

An der Grenzstraße angekommen, drehte ich mich um und sah in ca. 300 m Entfernung das Europaschild „Bundesrepublik Deutschland“. Jetzt beschäftigten mich sehr viele Fragen und dadurch merkte ich gar nicht, wie die Zeit und der Weg verging. Zwischen „Maison Forestiere“ und „Saint Maquarite“ legte ich eine Mittagspause ein.

Ich nahm den Pilgerführer und orientierte mich anhand der Wegstrecken und beschloss bis „Kedange-sur-Canner“ zu gehen, welches die längste Teilstrecke dieser Tagesetappe von 10,9 km war. Ich lief durch viele kleine Orte.

Der erste nach der Grenze war Apach. In Sierck-les Baines verlies ich die Mosel in südlicher Richtung und lief durch Felder, Wiesen und Wald. Ich sah Bunkeranlagen mitten im Wald, die zur sogenannten „Maginotlinie“ gehörten und das erste Heu wurde gemacht und der Geruch lag in der Luft. Ich ging durch Montenach kehrte dort in die Kirche ein.

So ging ich Gedanken versunken weiter und kam in Den Ort Kedange-sur-Canner an.

Ein schöner kleiner Ort. Er wirkte fast verschlafen und ruhig. Ich suchte entsprechend meines Pilgerführers das „Hotel Canner“

Dort angekommen wollte ich im dortigen Hotel meinen Stempel abholen und der Wirt gab mir zu verstehen, dass ich den Stempel nur erhalte, wenn ich dort übernachte, also checkte ich ein. Es war der teuerste Stempel der gesamten Strecke. Das Zimmer kostete 65,00 Eur, aber es war der erste Stempel auf französischer Seite. Jetzt war es egal. Es war heiß, ich war müde und ich wollte nur noch duschen. Somit checkte ich ein und buchte mit Frühstück.

Bunkeranlage der Maginot-Linie

In diesem Ort war ein Bäcker,
der Kuchentüten vom Vortag für 3,00 Eur verkaufte.

                   


Kedange-sur-Canner
der teuerste Pilgerstempel der ganzen Reise
65,00 Eur

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Bald geht es weiter ...

Bericht u. Bilder: Volkmar Stiboy
NANAnet Misburg-Anderten
Gestaltung & Layout: KNL 14.05.2024