Der winterliche Mittellandkanal - ein Biotop von herber Schönheit Bilder: Volkmar Stiboy Bericht: Gisbert Selke Die Mittellandkanal ist die längste und eine der wichtigsten künstlichen Wasserstraßen Deutschlands und für den europäischen Warenaustausch unerlässlich. Neben den Massengütern nimmt der Containertransport ständig zu. Moderne Binnenschiffe transportieren bis zu 100 Container von den Seehäfen ins Hinterland und ersetzen die Transportkapazität eines Eisenbahnzuges bzw. die von 100 Lastkraftwagen. Vom Wasser aus gesehen übt das größte Feuchtbiotop unseres Stadtbezirks auch im Winter einen eigenartigen Reiz aus. Noch schläft die Natur. Das in den wärmeren Jahreszeiten die Ufer säumende satte Grün lässt noch auf sich warten. Nur die Wasservögel, insbesondere die Schwäne und Stockenten bewohnen die abwechslungsreich gestalteten Uferregionen und fühlen sich als Herrscher über die Wasser, solange kein Binnenschiff die Ruhe stört. Im Stadtbezirk Misburg-Anderten haben die Landschaftsplaner nach der notwendigen Verbreiterung des Mittellandkanals bei der Gestaltung der Uferregionen ganze Arbeit geleistet. Mit dem Ausbau „biologischer Kuschelecken“ und einer naturnahen Bepflanzung des östlichen Ufers und des ehemaligen nördlichen Vorhafens der Anderter Schleuse zwischen den Bahnstrecken westlich von Misburg-Süd haben sie damit einen wichtigen Beitrag geleistet, Natur und Technik miteinander zu versöhnen. Ein Naherholungsgebiet, in dem Mensch und Tier gleichermaßen Platz haben.