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150 Jahre Gesangverein Harmonia Misburg von 1864 e.V.
Stimmen, die Stimmung machten – großes Jubiläumskonzert im Bürgerhaus Misburg
09.03.2014
Bericht und Bilder: Gisbert Selke
Was ist ein Jubiläum ohne Gäste? Was ist eine Chorgemeinschaft ohne Zuhörer? Der Gesangverein
Harmonia konnte sich über beides freuen: Als singende Gäste überbrachte der Volkschor Anderten,
dirigiert von Harald Seipolt, einen bunten musikalischen Strauß und verstärkte froh gestimmt den unter
der Leitung von Nadiya Kalchenko singenden Gastgeberchor am Anfang und am Schluss des
Jubiläumskonzerts im Saal des Bürgerhauses. Am Flügel begleitet wurden die Sänger von Ingo Laufs.
Schnell sprang der musikalische Funke auf die Zuhörer - unter ihnen auch Bernd Strauch, erster
Bürgermeister der Landeshauptstadt Hannover und Jürgen Quardt, Vorsitzender der AMK - über, die
sich über die breit gefächerte Auswahl traditioneller und neuerer Chorsätze freuen konnten. Im
Programm durften deshalb weder der „Lindenbaum“ noch das temperamentvoll vorgetragene „Eviva
Espana“ fehlen.
Nach der Pause sang sich Helge Thomas, Tenor mit bekannten Evergreens in die Herzen der Zuhörer
und mancher hätte die Lieder nicht nur gern leise mitgesummt, sondern auch fröhlich mitgesungen.
Nach dem gemeinsamen Schlussteil bekamen die Mitwirkenden einen lang anhaltenden, herzlichen
Applaus. Die Chöre bedankten sich bei Ihren Leitern, dem Solisten und dem Pianisten mit bunten
Blumensträußen und bei den dankbaren Zuhörern mit mehreren Zugaben – ein rundherum gelungener
Chornachmittag.
In seiner Begrüßung lenkte der Vorsitzende Peter Urban den Blick auf das Gründungsjahr zurück:
1864 herrschte zwischen dem Deutschen Bund und Dänemark Krieg. Im Krieg von 1866 besiegte
Preußen Österreich und das mit ihm verbündete Königreich Hannover, das danach preußische Provinz
wurde. Bereits 1870/71 folgte der deutsch-französische Krieg und die Gründung des Deutschen
Reiches. Sowohl der Erste als auch der Zweite Weltkrieg eskalierten zu den größten menschlichen
Katastrophen des 20. Jahrhunderts und der gesamten europäischen Geschichte. Auch viele Sänger
des Gesangvereins Harmonia mussten in den Krieg ziehen, viele kehrten nicht wieder zurück. Im
Chorgesang fand man Trost, und gleichzeitig neue Energie, das Nachkriegselend zu überwinden.
1864 war Misburg lediglich ein verschlafenes Dorf im Osten Hannovers. Die erste Zementfabrik, die
Hannoversche Portland-Cementfabrik, wurde erst 1873 gegründet, weitere Firmengründungen folgten,
Misburg veränderte sich, die Einwohnerzahl wuchs gewaltig. Immer aber fanden sich motivierte
Sängerinnen und Sänger, die die musikalischen Traditionen der Gründer bis in die Gegenwart
weiterpflegten. Auch Trauer und Not konnten die Chormitglieder nicht davon abhalten, gemeinsam zu
singen. Aus der Freude am Singen entwickelten sich nicht selten gute Freundschaften; mancher fand
sogar über die Chormusik die Partnerin oder den Partner fürs Leben.
Auch wenn die Mitglieder heute „nicht immer 17 sein“ und bleiben können, so wie es der Chor
beschwingt im Lied vortrug, wird bei Harmonia nicht nur gesungen, sondern auch die Geselligkeit gern
gepflegt. Heißt es doch:
Dort wo man singt, da lass' dich ruhig nieder, nur böse Menschen kennen keine Lieder!
Die Jubilare konnten sich über zahlreiche Zuhörer freuen
Gesangverein Harmonia und Volkschor Anderten bei ihrem
gemeinsamen Auftreten
Volkschor Anderten mit Dirigent Harald Seipolt
Gesangverein Harmonia mit Dirigentin Nadiya Kalchenko
Helge Thomas, Tenor, am Flügel begleitet von Ingo Laufs
Dirigentin Nadiya Kalchenko mit vollem Engagement
Herzlicher Dank mit Blumen für die Chorleitungen, den Solisten, den Pianisten und nicht zuletzt auch als großes Dankeschön an Peter Urban