© NANAnet Misburg-Anderten
Sowohl unterhalb als auch oberhalb der Hindenburgschleuse zeigt uns die Natur ihre ganze Fülle herbstlicher
Farbenpracht. An den Ufern und Böschungen dominiert das bunte Laub der Büsche und Bäume und taucht so
das Naherholungsgebiet am Mittellandkanal in einen warmen Farbenmix.
Uwe Krahforst hielt dies Schauspiel mit seiner Kamera nördlich und südlich der “Drei Brücken” fest.
Gisbert Selke fotografierte unterhalb und oberhalb der Hindenburgschleuse.
Herbst
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Westufer des Mittellandkanals - Blick auf die Brücke "Hannoversche
Straße"
Unter den “Drei Brücken”
Leinpfad und Böschung am Westufer zwischen den Eisenbahnbrücken
Herbststimmung am Mittellandkanal unterhalb von Misburg-Süd
Entenparade
Spinnennetze am Gänsebusch
Im Herbst
Der schöne Sommer ging von hinnen,
Der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
So manches feine Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
Mit kunstgeübtem Hinterbein
Ganz allerliebste Elfenschleier
Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ja, tausend Silberfäden geben
Dem Winde sie zum leichten Spiel,
Sie ziehen sanft dahin und schweben
Ans unbewußt bestimmte Ziel.
Sie ziehen in das Wunderländchen,
Wo Liebe scheu im Anbeginn,
Und leis verknüpft ein zartes Bändchen
Den Schäfer mit der Schäferin.
Wilhelm Busch (1832-1908)
Vorhafen der Hindenburgschleuse - Unterlauf
Vorhafen der Hindenburgschleuse - Oberlauf
Westufer des Mittellandkanals südlich der Schleuse - Blick auf den
Kronsberg
Westufer des Mittellandkanals vor der Gaim
Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
Und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
Gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
Dränge sie zur Vollendung hin und jage
Die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
Und wird in den Alleen hin und her
Unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
(Herbst 1902)
Herbstliche Impressionen
Bilder: Uwe Krahforst
Einrichtung: Gisbert Selke