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Waldpädagogik nicht nur für Kinder
- Forstwirtschaftlicher Spaziergang durch den Misburger Wald -
18.04.2018

Am 18.04.2018 hatte ich Gelegenheit an einem zweistündigen Waldspaziergang durch den Misburger Wald teilzunehmen. Die Führung erfolgte durch den zukünftigen Forstamtsleiter Hans-Martin Roese vom Forstamt Fuhrberg und der für die Waldpädagogik zuständigen Försterin Friederike Draber. Die Informationen, die der Gruppe zu teil wurden, gingen weit über dem hinaus, was ich als Spaziergänger durch den Wald erwartet hatte.

Die Auswirkungen des Sturmes Friederike im Januar dieses Jahres hatte seine Spuren hinterlassen. Die Nutzer des Waldes, ob Jogger oder Spaziergänger konnten gar nicht verstehen, dass die Wege nicht umgehend vom Holzbruch befreit waren. Aber auch der Maschinenpark der Forstverwaltung ist begrenzt, so dass nicht überall gleichzeitig die Aufräumungsarbeiten stattfinden können.

So verbleibt bewusst Sturmholz und Totholz im Wald um Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Auch sind noch Energieholzlager zu sehen, dessen Holz zur Energiegewinnung durch Verbrennung genutzt werden. Zur Vermarktung des Holzes kommen u. a. Holzerntemaschinen zum Einsatz, die nicht nur die Bäume absägen und langsam ablegen können, sondern diese auch noch anschließend entasten. Diese Maschinen bewegen sich nur auf die im Abstand von 20 Meter parallel geführten Rückewege, damit der Boden in den Pflanzungen nicht verdichtet wird.

Die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes erfolgt nicht erst seit der Zertifizierung nach PEFC entsprechend den Leitlinien, ökologisch verträglich, sozial verantwortungsvoll und ökonomisch sinnvoll.

Auch auf Einwirkungen durch die Erdverkabelung durch die Südlink-Trasse wurden aufgezeigt, da dadurch voraussichtlich der Misburger Wald mit einer 70 Meter breiten Schneise durchschnitten wird, die nicht einmal mehr mit Weihnachtsbäumen bepflanzt werden kann, wie es zurzeit unter den Stromleitungen für den Weihnachtsbaumverkauf in ein paar Jahren möglich ist.

Letztlich wurde auch auf die ohne Beeinträchtigung mögliche Nutzung als Friedwald von Teilen des Misburger Waldes hingewiesen. Bisher konnte sich die Politik dieser Nutzung nicht zu eigen machen.

Die vielen Informationen verbunden mit besonderen Projekten sollen zukünftig im Waldpädagogischem Zentrum Misburg Kindern und Jugendlichen zuteil werden. Das Gebäude, so Draber, wird voraussichtlich 2019 an der Buchholzer Straße zur Verfügung stehen. Die Hinweistafel wurde leider durch den Sturm zerstört und zurzeit stehen keine Gelder zur Erneuerung zur Verfügung.

18.04.2018
Bericht u. Bilder:
Klaus N. Leiner
NANAnet Misburg-Anderten
Gestaltung & Layout: KNL 22.04.2018