Historische Radwanderung der
Er & Sie Turnergruppe der
SG Misburg e. V.Am 31. Mai haben sich - wie jedes Jahr - und bei herrlichem Sonnenwetter die Turnerinnen und Turner der Er & Sie Gruppe um 10 Uhr zu einer außergewöhnlichen Radtour am Waldfriedhof getroffen. Die Organisatoren um Siegfried Engelhardt, Horst Groß und Dietmar Kramer führten die Gruppe zunächst auf den Friedhof, um dort am Eingang einen Findling aus grobkörnigem Granit, der ca. 1,5 Mrd. Jahre alt ist, zu besichtigen. Dieser Stein mit einem Gewicht von ca. 3 t kam vor 200.000 Jahren mit der Eiszeit von Westfinnland nach Misburg. Er wurde am 26.03.1985 bei Straßenbauarbeiten vor dem Waldfriedhof in einer Tiefe von 4,30 m gefunden.
Die Radtour ging dann weiter zum Blauen See, der in der Zeit des Schleusenbaus in Anderten entstanden ist. Dort wurde der gesamte Kiesbedarf von 748 000 cbm für den Bau der Hindenburgschleuse abgebaut.
Die Fahrt ging dann weiter zum Alten Saupark im Misburger Wald. Im Jahre 1900 hatte die Militärratsschule in Hannover dort eine Fläche von 100 Morgen eingezäunt, um Sauen für die Wildjagden heranzuziehen. Im Jahre 1937 wurde auf einem Teil des Alten Sauparks die "Muna", ein Munitionslager der Luftwaffe, mit ca. 20 Lagerbaracken und einer massiven Kantine eingerichtet. Letztere wurde nach dem Kriege als "Waldschule" umgebaut und bis zur Fertigstellung der Pestalozzischule 1952 benutzt.
Nun ging es zu den Königseichen, die mit einem Alter von über 320 Jahre als Naturdenkmäler zu bewundern waren. Der Umfang der Eichen von 5,20 m konnte nur von insgesamt 5 Turnerinnen umarmt werden.
Ein weiterer Stopp wurde an der Regenbogensiedlung gemacht. Das Besondere ist dort die eigene Energieversorgung durch ein Blockheizkraftwerk, eine Regenwasserversickerung, die begrünten Dächer, sowie die Auswahl des ökologischen Baumaterials.
Die Fahrt führte dann am Mittellandkanal entlang. Kurz hinter der Brücke an der Hannoverschen Straße konnte man einen Wasserfall besichtigen, der zum Entwässerungssystem der Breiten Wiese gehört und nach starken Regenfällen stark anschwillt.
Den Schlusspunkt bildete die Besichtigung der Hindenburgschleuse, die bereits 1928 in Betrieb genommen wurde. Diese Schleuse genügt auch heute noch den Anforderungen des modernen Schiffsverkehrs.
Nach 16 km Radtour endete die Fahrt im Misburger Schützenhaus beim Spargelessen und man merkte, dass alle begeistert waren von diesem historischen Ausflug.
27.05.2014
Bericht und Bilder: Werner Rambke (NANAnet Misburg-Anderten)