Die Straße "Wolfskuhle" in Anderten
"Wolfskuhle" nannte man früher den Bereich des heutigen Schützenplatzes. Die
letzte Eiszeit hatte hier feinen Kies (Grand) und Sand hinterlassen. Im Laufe
der Jahrhunderte nutzten Anderter diese "Bodenschätze" zum Bau ihrer
Fachwerkhäuser. Dadurch entstand eine in rechteckiger Form angelegte tiefe
Grandkuhle. Auch sollen in diesem Bereich etliche Wölfe mit Fallen gefangen
worden sein. In einer alten Schrift ist nachzulesen, dass es in den angrenzenden
Wäldern und der Moraste ein "Ort voll Graus und Schrecken" war, worin "Elenthiere,
Bären und Wölfe zu tausenden hauseten". Früher gehörte dieser Bereich hinter dem
"Kleinen Tor" nicht mehr zum Ortskern von Anderten, hier wurde der Weg nach
Ahlten und Misburg angelegt. Der Bedarf an Lehm, Sand und Grant sank und
nachdem1859 in Anderten das erste massive Backsteinhaus gebaut wurde,
verpachtete der Gemeindevorstand die Kuhle, aus denen dann Material zur Weg- und
Straßenbefestigung gewonnen wurde.
Nach Ausbeutung der Vorkommen wurde die Kuhle ab ca. 1875 mit
Abfall und Erde verfüllt. Darauf entstand im Jahr 1901 für die Freiwillige
Feuerwehr Anderten Spritzenhaus und Schlauchturm (diente auch als Arrestzelle,
später wurden hier auch die Kanalleichen aufgebahrt).
1974 bauten Mitglieder der Schützengesellschaft Anderten hier ihr Schützenhaus.
Der ganze Bereich nennt sich heute "Anderter Schützenplatz".
7te Versammlung
In der Versammlung vom 8ten Januar 1854 wurde von allen anwesenden
beschloßen, daß die Gemeindesteinkuhle auf dem Arenthöpen
(Wolfskuhle, heutiger Schützenplatz) soweit verpachtet werden solle,
als es von der Gemeinde zur Wegebeßerung nicht gleich in Anspruch genommen
würde. Es ist also der Größte Theil Oeffentlich Meistbietend verpachtet, auf 8
hinter einander fölgende Jahre, nehmleich von Martiney 1854 bis Martiney 1862.
Das Pachtgeld wird jeden Jahrs an den Vorsteher bezahlt zu der bestimmten Zeit.
Anderten d. 8ten Januar
1854 Fr. Jürgens
Die Wolfskuhle