Anderter
Verkehrswege
|
|
Die Straße "Am Wöhren" in Anderten Anderten d. 22ten July 1855“. (Interessenten waren die Reihestellenbesitzer). Im Laufe der Zeit entstanden auf dem Wöhren etliche Lehmkuhlen, in denen sich mit der Zeit Regen- und Grundwasser sammelte, ein idealer Lebensraum für Frösche. An schönen Sommerabenden erklang aus den Teichen dann ein weithin hörbares und vielstimmiges Konzert vieler quakender Frösche. Deshalb gab es zu der Zeit in Anderten auch noch mehrere Storchen-Brutpaare, die am Wöhren und in der Breiten Wiese genügend Nahrung fanden. Später wurden diese Lehmkuhlen mit Schutt und Erdreich wieder verfüllt. Ab 1856 wurde der damalige Weg mit Sand, Kies und Steinen verfestigt, der in späteren Jahren zur Straße ausgebaut wurde und sich heute "Am Wöhren" nennt (s. Abb. Lageplan). 1850 wurde auf der Gemeindeversammlung vereinbart, ein Armenhaus zu bauen. Errichtet werden sollte es am Wegesrand auf dem Wöhren. Aber erst 1868 wurde dieses Vorhaben verwirklicht, Anderten 149 war die Adresse dieses Hauses. Das Armenhaus ist auf einer 1905 gelaufenen Postkarten
abgebildet und vornehm mit "Maison du Pauvre" bezeichnet Wöhren, Wöhr, Worth, Wort war
früher die Bezeichnung für ein erhöhtes Gelände. Anfertigung von Lehmsteinen auf dem Wöhren Aus den Lehmkuhlen am Wöhren, die sich im Gemeindeeigentum befanden, wurde der Lehm für den Haus- und Scheunenbau gegraben. Das Herstellungsverfahren der Lehmsteine: Man vermischte ihn mit Wasser und trat ihn mit nackten Füßen gründlich durch, bis sich keine Klumpen mehr in der breiigen Masse befanden. Die Schewe wurde dann mit dem Lehmbrei vermischt. Nun konnte das Formen der Lehmsteine in Angriff genommen werden. Dazu wurden zweiteilige hölzerne Lehmsteinformen benutzt. Die frisch geformten Lehmsteine wurden mit Zwischenräumen
aufgeschichtet, damit ein ständiger Luftdurchzug gewährleistet war, so wie es
noch heute zum Trocknen von gestochenem Torf üblich ist. Als Regenschutz wurden
die Stapel mit Stroh abgedeckt. Waren die Lehmsteine durch Luft und Sonne
getrocknet, konnte man sie beim Hausbau einsetzen. Sie wurden ausschließlich zur
Herstellung der Innenwände (Schierwände) verbaut, die Außenwände wurden dagegen
von gebrannten Steinen aus einer Ziegelei gemauert. |
|
Dieses Bild zeigt unten in Bildmitte die Straße “Am Wöhren”. Das mit “A” benannte Haus ist das Anderter Armenhaus. Links darüber ist noch das Oval der Anderter Radrennbahn zu erkennen. Die westliche lange Seite des Ovals ist heute der Straßenverlauf des Bonatzweges. Das “M” auf rosa Grund ist das Fundament der 1927 abgerissenen Kirchröder Windmühle. Neben dem Mühlenfundament ist das Gebäude der Mühlenschänke zu erkenn. |
|
15.02.2022 Lorenz Kurz Petersilienstraße 6, 30559 Hannover Lorenz.Kurz@gmx.de zurück zur Übersicht ... |
|
Gestaltung & Layout: KNL 06.04.2022 |